Sonntag, 17. November 2013

Tierarzt



Wann ist ein Tierarzt ein guter Tierarzt? Klar, wenn er unseren Liebling wieder gesund macht. Doch ich habe die Erfahrung gemacht, die Wege dahin können sehr auseinander gehen. Seit Alfa bei uns ist, hatte sie Haarausfall - mächtigen Haarausfall - einen Hotspot am Hals, war 2x läufig, hatte Durchfall, Verstopfung, Zecken und ich ließ sie einmal decken - um nur einige Wehwehchen zu nennen.

Onkel Doc

Als ich das erste Mal einen Tierarzt benötigte, fragte ich einen Freund, der auch einen Hund hat, zu welchem Tierarzt er geht. Er war und ist bei einem Tierarzt in meinem Wohnort, was mir anfangs SEHR gefiel. Einfach auch aus dem Grund, weil ich einem Notfall sehr schnell eine ärztliche Versorgung für Alfa finden würde. Ich ging also zu diesem besagten Tierarzt. Ohne Voranmeldung, die brauchte ich nicht, warteten wir mit anderen 15 Katzen, Hamstern, Fredchen und natürlich Hunden. Beim Doc galt das Prinzip: First come, first serv.
Wir warteten ca 40 Min und waren dann nicht mal 5 Minuten beim Tierarzt. Ich ging mit der Erwartung zum Tierarzt, dass er sich meine Hündin genau anschaut, immerhin waren wir das erste Mal dort. Gewicht, Zähne, Ohren, Augen, Pfoten - ich dachte mir, er sieht sich Alfa genau an und macht sich einen Eindruck ihres Gesundheitszustandes. Aber Fehlanzeige.

Hotspot

Nach ein paar Minuten kam er zur Diagnose: Alfa hatte einen Hotspot, ein sich schnell vergrößernder Hautabzess. Vorallem Labradore und Hunde, die das Wasser lieben, bekommen im Sommer gerne Hotspots: Jeder Hund hat Bakterien auf der Haut, die er braucht. Diese Bakterien breiten sich vorallem im feuchten, warmen "Gebieten" aus. Deshalb Sommer und Labradore: da bietet das Fell des Labrador wahrlich ein Paradies. Nach einigen Besuchen beim Tierarzt, Antibiotika, Söckchen und einem Seidentuch war der Hotspot nach ca. 3 Wochen verschwunden. Doch ich muss ehrlich sagen, ich fühlte mich bei diesem Tierarzt nicht gut aufgehoben.

Wie schon gesagt, viel mir in dieser Zeit auf, dass Alfa sehr viele Haare verliert. Und mit sehr viele Haare meine ich: ca. 3 Mal am Tag Staubsaugen. Mehrmals angesprochen auf dieses Problem, tat der Tierarzt meine Fragen einfach ab, gab mir ein Öl, das ich zum Fressen hinzufügen sollte, gab mir wieder chemische Arzneien. Doch irgendwie wurde der Haarausfall nicht besser. Ich googelte, das Ergebnis: Von fehlenden Spurenelementen im Futter, über hormonellen Störungen, bis hin zu psychischen Gründen wie Stress fand ich alles. Na super. Ich find also deshalb an, das Futter um zustellen und es wurde besser.

In dieser Zeit bekam ich den Tipp, eine andere Tierärztin aufzusuchen. Sie ist bei uns hier in Vorarlberg vorallem durch ihre Tippserie in der regionalen Tageszeitung und durch ihre ganzheitliche Medizin bekannt. Die Rede ist von Dr. Andrea Rupp, Tierärztin in Lochau.  Termin bekommt man bei ihr nur mit Voranmeldung. Alfa und ich fuhren also nach Lochau. Als wir den Warteraum betraten, war lediglich ein Herrchen mit seinem Vierbeiner vor uns. Nach ca. 10 Minuten waren wir an der Reihen. Andrea Rupp begrüßte Alfa mit ausgiebigen Streicheleinheiten, auch ihre Assistentin freute sich, Alfa kennenzulernen. Ich merkte gleich: Diese Frauen lieben Tiere. Alfa bekam die Zeit, sich in den Praxisräumlichkeiten umzusehen, alles zu beschnuppern und sich zu vergewissern, dass ihr hier nix böses passiert. Während dessen unterhielt sich Andrea Rupp mit mir, befragte mich, wie ich zu Alfa gekommen bin, was ich ihr füttere, fragte warum ich ihre Hilfe brauche. Danach machte begutachtete sie Alfa ausführlich, gab mir Tipps wegen dem Haarausfall - der zu diesem Zeitpunkt bereits besser war. Insgesamt waren Alfa und ich 45 Minuten bei Frau Dr. Rupp. Am Ende unseres Gesprächs betonte die Tierärztin, ich könne sie immer anrufen, wenn ich Fragen habe. Ich ging mit einem sehr guten Gefühl und war glücklich, eine Tierärztin gefunden zu haben, die mit Herz und Liebe ihre Patienten behandelt.

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